U-5 Wasser ist ein Menschenrecht!

Der Zugang zu Wasser muss für alle Menschen dieser Erde gewährleistet sein. Der Zugang zu Wasser ist ein Menschenrecht! Wir fordern deshalb die Einführung des Wassercents als Ausgleichszahlung für einen hohen Wasserverbrauch an die von Wasserknappheit betroffenen Staaten sowie das Ende der Privatisierung von Wasserquellen und der Wasserversorgung. Des Weiteren fordern wir, dass dass die Entnahme von Wasser sich an der Nachhaltigkeit gegenüber zukünftigen Generationen und dem Bedarf von Ökosystemen orientiert. Weltweit muss der Anteil von sicher aufbereitetem Abwasser drastisch erhöht werden. 

  

Nutzungskonkurrenz um Wasser vermeiden 

Wasser ist die wohl wichtigste Ressource. Bereits 2015 warnte das Wirtschaftsforum in Genf davor,  dass Wasserknappheit die größte humanitäre Krise des Jahrzehnts auslösen könne. Heute haben 2,2 Milliarden Menschen keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Wasserkrise ist gegenwärtig schon Migrationsursache Nummer eins und ein zunehmend wachsender Auslöser für Konflikte. Die Nutzungskonkurrenz um die Ressource Wasser wird auch im Zuge des Klimawandels immer weiter ansteigen. Wir fordern, dass die deutsche und europäische Politik sich dieser Problematik annimmt und Konzepte erarbeitet, die zur Durchsetzung des Menschenrechtes auf Trinkwasser für Alle führen. 

Des Weiteren verurteilen wir die Vermarktung von Wasser. Wasser darf nicht selbst oder Teil von Gewinnmaximierung für Unternehmen sein! 

 

Trinkwasser für Alle 

71% der Erde wird von Wasser bedeckt. Davon sind 97% Salzwasser und 3% Süßwasser. Davon liegen wiederum 2,1% in Eis und Schnee vor. Doch die Qualität und Verfügbarkeit von Wasser sind durch den Klimawandel bedroht. Besonders bedroht ist das Schmelzwasser, welches ein Drittel der Weltbevölkerung als Trinkwasser dient. Auch die Nutzungskonkurrenz um die Ressource Wasser steigt aufgrund der Wasserkrise immer weiter an. Expert*innen halten eine Wasserkrise für vermeidbar. Das Süßwasser reiche für über 9 Milliarden Menschen. Es handele sich um ein Verteilungsproblem. 

 

Virtuellen Wasserverbrauch senken 

Der tägliche Wasserverbrauch pro Person liegt in Deutschland liegt bei circa 121 Litern. Doch dieser bildet nicht unseren gesamten Wasserverbrauch ab. Mit dem Konzept des virtuellen Wassers soll die Menge an Wasser verdeutlicht werden, die zur Produktion verschiedener Produkte benötigt wird. Diese Angabe setzt sich aus unterschiedlichen Wasser-Arten (Trinkwasser, Brauchwasser, Regenwasser) zusammen und unterscheidet nicht nach der Qualität, in der das Wasser danach wieder dem Wasserkreislauf zugeführt wird. Dennoch ist sie als Orientierungsgröße hilfreich, um zu verdeutlich, dass mit bestimmten Produkten Wasser aus trockenen Gebieten quasi virtuell nach Deutschland importiert werden. Beispielsweise können hier Textilien (ein T-Shirt benötigt 2000 Liter Wasser), Früchte (1 kg Avocados benötigt 1000 Liter) oder Getränke (1 kg Röstkaffee benötigt 18.857 Liter Wasser). In Deutschland gibt es einen gesamten Wasserverbrauch von 117 Milliarden Kubikmetern Wasser pro Jahr. Mehr als die Hälfte dieses virtuellen Wasserverbrauchs fällt nicht in Deutschland an. Dadurch importieren wir rund 34,2 Milliarden Kubikmeter Wasser im Jahr auf Kosten anderer. Deshalb sehen wir die weltweit drittgrößte Importnation in der Pflicht, sich für einen internationalen virtuellen Wasserhandel ein- und auseinanderzusetzen, da eine symptomatische Bekämpfung kurzweilig, aber nicht längerfristig von Erfolg gekrönt ist. 

Heute leiden bereits 1,8 bis 2,9 Milliarden Menschen 4 bis 6 Monate im Jahr und ca. 500 Millionen Menschen ganzjährig unter Wasserknappheit. Des Weiteren hat jede zweite Großstadt weltweit mit Versorgungsengpässen durch den hohen Wasserbedarf der Ballungsräume zu kämpfen. Die Situation wird verschlimmert, indem 80% des vom Menschen verwendeten Wassers ungeklärt, also verunreinigt, in die Natur zurückgegeben wird, Dies gefährdet zum einen Ökosysteme durch eine Überversorgung an Nährstoffen als auch die menschliche Gesundheit, wenn das Wasser später wieder ungereinigt entnommen wird. Somit zählen durch Wasser übertragene Krankheiten zu einer der häufigsten Todesursachen in ärmeren Ländern. Seit 2010 gilt das UN54 Menschenrechtsabkommen „Recht auf Zugang zu sauberem Wasser“. Um dies zu ermöglichen sind jährlich 10 Milliarden US-Dollar Investitionen von Nöten. 

Diese Wasserkrise wird von Großkonzernen in stark betroffenen Gebieten ausgenutzt, indem sie die Privatisierung von Wasserquellen und der Wasserversorgung als Lösung des Wasserproblems anpreisen. Leider hat das in den betroffenen Ländern, besonders in Ländern des globalen Südens, die Folge, dass es zur Spaltung der Gesellschaft kommt. So kann sich auf der einen Seite nur ein Teil der Gesellschaft dieses saubere Wasser leisten. Der andere Teil der Gesellschaft hat nur die Möglichkeit, unkontrollierte Wasserquellen zu verwenden. Des Weiteren führt die exzessive Wasserförderung durch die Landwirtschaft und andere Großkonzerne zu einer Übernutzung erneuerbarer und des Verbrauches nicht erneuerbarer Trinkwasserressourcen. Dass in vielen Ländern sicheres Trinkwasser nur abgepackt verfügbar ist, schafft zudem noch ein Müllproblem.” Durch die Wasserflaschenindustrie wird Wasser bewusst zu einem Luxusgut und die öffentliche Versorgung mit sauberem, kontrolliertem Trinkwasser wird in vielen Ländern nichtmehr verfolgt. Wasser ist ein Menschen recht und sollte jedem/jeder zur Verfügung stehen. Um dies in Zukunft gewährleisten zu können, ist eine radikale Weichenstellung nötig. 

 Wir fordern deshalb: 

  • die Einführung des Wassercents für den deutschen Handel. Dieser soll einen Ausgleich schaffen, um in den stark betroffen Regionen die Wasserreinigung und -versorgung zu fördern. Die Höhe soll bei einem Cent je virtuellem Kubikmeter verbrauchtem Wasser liegen 
  • die Anerkennung von Wasser als Allgemeingut und damit verbunden das Stoppen der gewinnorientierten Wasserindustrie. Mit Allgemeingütern darf kein Profit gemacht werden! 
  • Die Einrichtung von kostenlosen Trinkwasserstellen und sanitären Einrichtungen imgesamten Bundesland, sowie in öffentlichen Gebäuden 
  • einen Fördervorbehalt. Die Wasserförderung muss Kriterien der Nachhaltigkeit gegenüber zukünftigen Generationen und dem Bedarf von Ökosystemen entsprechen
  • die weltweite Erhöhung des Anteils von sicher aufbereitetem Abwasser Des Weiteren setzten wir uns dafür ein, dass mehr sogenannte Blue Communities entstehen. In diesen verpflichten sich die Kommunen sich für folgende Grundsätze einzusetzen:
  • aktive Umsetzung von Wasser und sanitärer Grundversorgung als Menschenrecht
  • Erhalt des Wassers als öffentliches Gut
  • Qualitativ hochwertiges Leitungswasser statt Flaschenwasser
  • Schutz der Qualität des städtischen Trinkwassers sowie der lokalen Flüsse und Seen
  • Pflege von internationalen Partnerschaften, betreffend die obengenannten Ziele 
      Empfehlung der Antragskommission:
      Annahme in der Fassung der AK
      Version der Antragskommission:

      Der Zugang zu Wasser muss für alle Menschen dieser Erde gewährleistet sein. Der Zugang zu Wasser ist ein Menschenrecht!  

      Wir fordern deshalb: 

      • die Einführung des Wassercents für den deutschen Handel. Dieser soll einen Ausgleich schaffen, um in den stark betroffen Regionen die Wasserreinigung und -versorgung zu fördern. Die Höhe soll bei einem Cent je virtuellem Kubikmeter verbrauchtem Wasser liegen 
      • die Anerkennung von Wasser als Allgemeingut und damit verbunden das Stoppen der gewinnorientierten Wasserindustrie. Mit Allgemeingütern darf kein Profit gemacht werden! 
      • Die Einrichtung von kostenlosen Trinkwasserstellen und sanitären Einrichtungen imgesamten Bundesland, sowie in öffentlichen Gebäuden 
      • einen Fördervorbehalt. Die Wasserförderung muss Kriterien der Nachhaltigkeit gegenüber zukünftigen Generationen und dem Bedarf von Ökosystemen entsprechen
      • die weltweite Erhöhung des Anteils von sicher aufbereitetem Abwasser Des Weiteren setzten wir uns dafür ein, dass mehr sogenannte Blue Communities entstehen. In diesen verpflichten sich die Kommunen sich für folgende Grundsätze einzusetzen:
      • aktive Umsetzung von Wasser und sanitärer Grundversorgung als Menschenrecht
      • Erhalt des Wassers als öffentliches Gut
      • Qualitativ hochwertiges Leitungswasser statt Flaschenwasser
      • Schutz der Qualität des städtischen Trinkwassers sowie der lokalen Flüsse und Seen
      • Pflege von internationalen Partnerschaften, betreffend die obengenannten Ziele

       

      Adressat:

      Bundestagsfraktion