SPD-Bezirk Hannover

In Niedersachsen gibt es seit langem eine zweijährige Pflegeassistenz-Ausbildung. Diese wird aktuell überarbeitet und ergänzt, so dass ein Abschluss mit ausreichender Vorerfahrung auch nach einem Jahr möglich ist. Allerdings ist bisher nicht vorgesehen, diese schulische Ausbildung finanziell zu vergüten. Seit der Ablösung der Krankenpflegehelfer*innen-Ausbildung durch die schulische Ausbildung der Pflegeassistenz hat es diese Ausbildung nie geschafft, den Bedarf an Assistenzkräften im Bereich der ambulanten und stationären Langzeitpflege sowie im Krankenhaus zu decken. Auch wenn eine zweijährige Pflegeassistenz-Ausbildung eine gute Grundlage für die weitere Karriere der Absolvent*innen bildet, insbesondere durch den damit erworbenen Realschulabschluss, hat sie eben nicht dazu geführt, mehr Menschen, besonders im ländlichen Bereich, in die Pflege zu bringen. Dies beruht auf zwei Punkten:

1. Die hohen schulischen Anforderungen (insbesondere auch Fremdsprachen wie Englisch)
2. Das Fehlen einer Ausbildungsvergütung

Durch eine einjährige Pflegehelfer*innen-Ausbildung können beide Punkte entkräftet werden, da der Fokus in den bisher entwickelten Piloten einen deutlichen Schwerpunkt auf praktische Tätigkeiten legen. Gleichzeitig soll in diesen Modellprojekten ein konsequenter Ansatz verfolgt werden, dies würde die Pflegehelfer*innen-Ausbildung in Niedersachsen unterscheiden von anderen Pflegehelfer*innen-Ausbildungen in benachbarten Bundesländern. Trotzdem würden die so ausgebildeten Kräfte, zum Beispiel im Krankenhaus, in die Finanzierungssystematik passen und im Rahmen des Pflegebudgets refinanziert werden. Zusätzlich ist die Ausrichtung der Pflegehelfer*innen-Ausbildung auch ein guter Schritt, um nach der einjährigen Ausbildung den Sprung in die dreijährige generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft zu schaffen und dient somit auch der Heranführung eines Klientels, das den Pflegefachberuf vorher nicht gewählt hätte