SPD-Bezirk Hannover

Jedes Jahr erleiden etwa 130.000 Menschen in Deutschland einen sogenannten plötzlichen Herztod und es kann jeden Menschen jederzeit treffen. Der plötzliche Herztod ist anders als der Name suggeriert nicht endgültig. Das Herz bleibt stehen, jedoch kann die betroffene Person, mit Hilfe von professionellen Rettungskräften, überleben. Die besonders kritische Phase ist jedoch die Zeit bis die Rettungskräfte eintreffen, dies dauert in Deutschland etwa 8-12 Minuten.

Jede Minute, in welcher die betroffene Person nicht reanimiert wird, verringert die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10\%. Hier kommt die sogenannte Lai*innenreanimation ins Spiel. Die Wahrscheinlichkeit einen plötzlichen Herztod zu überleben steigt auf etwa das Doppelte, falls vor dem Eintreffen der Rettungskräfte von Passant*innen begonnen wurde zu reanimieren.

Leider ist Deutschland in Europa das Schlusslicht bei der Lai*innenreanimation, nur 30 Prozent der Deutschen helfen im Ernstfall. Daher sterben hierzulande etwa 180 Menschen pro Tag, weil sie nicht reanimiert wurden. In anderen Ländern, wie den Niederlanden oder Finnland, liegen die Quoten der Menschen, die reanimieren bei 65-80 Prozent. Falls wir unsere Quoten ebenfalls auf etwa 60 Prozent erhöhen könnten, würden jeden Tag ungefähr 90 Menschen in Deutschland mehr einen plötzlichen Herztod überleben.

In diesen Ländern ist häufig das Lernen der Lai*innenreanimation Teil des Schulunterrichts, bereits Grundschulkinder üben jährlich die Reanimation und so wird das Wissen und die Notwendigkeit bereits früh in der Bevölkerung verankert und ebenso die Angst vor der Situation deutlich reduziert.

Daher sollte Niedersachen mit einem guten Beispiel vorrangehen und den jährlichen Unterricht der Lai*innenreanimation als verpflichtend in den Lehrplan der Schulen aufnehmen.