Die Delegiertenversammlung der Göttinger SPD lehnt es ab, die Stromtrasse Südlink über das Stadtgebiet zu führen. Es spricht alles gegen die von der Firma TenneT jetzt geplanten unterirdischen Trasse.
Die aktuelle Planung verstärkt die bereits bestehende hohe Belastung der westlichen Stadtgebiete. Autobahn, ICE-Trasse, Stromleitungen der Bahn, B 3, Richtfunktrasse und die schon geplanten 380 kV-Wechselstromtrasse Wahle-Mecklar belasten einseitig den Göttinger Westen.
Die gesundheitlichen Auswirkungen der geplanten Südlinktrasse und der geplanten 380 kV Wechselstromtrasse sind nicht erforscht. Beide Trassen sind Pilotprojekte. Insbesondere Teile von Hetjershausen, große Teile von Elliehausen, Esebeck und Groß Ellershausen sind von möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen, einschließlich der beiden Grundschulen und Kindertagesstätten.
Die Trasse läuft extrem eng am bestehenden und geplanten Siedlungsgebiet. Der Ortsteil Hetjershausen wird durchschnitten, zwischen dem Altdorf und dem Hasenwinkel verläuft die Trasse wohnortnah in topographisch schwieriger Lage. Wir verstehen die besorgten Stimmen aus den dort neu ausgewiesenen Baugebieten bzw. den schon verkauften Bauplätzen, z. B. im Baugebiet Deneweg. Aber auch westlich von Groß Ellershausen und in Elliehausen sind Baugebiete betroffen.
Die Realisierung der Planung würde die notwendige städtebauliche Entwicklung im Westen Göttingens und den Bau dringend benötigter Wohnungen massiv verhindern. Göttingen ist im Norden durch die Universität, im Osten durch Naturschutzgebiete und im Süden durch einen geplanten Grüngürtel begrenzt, so dass eine Entwicklungsmöglichkeit nur im Westen der Stadt besteht.
Die hier lebenden Landwirte werden von der Planung doppelt betroffen: einmal durch die 380 kV Wechselstromleitung Wahle Mecklar im Bereich Wakenbreite in Hetjershausen und durch die Trassenführung des Südlinks. Über der Trasse dürfen keine tiefwurzelnden Pflanzen angebaut werden, die Auswirkungen der Erderwärmung sind bisher nicht erforscht. Für die 380 kV-Leitung ist auf dem Versuchsgut der Universität Göttingen erst jetzt ein Forschungsprojekt gestartet worden. Ergebnisse werden in sechs Jahren erwartet.
Die Göttinger SPD wird alles tun, um die Realisierung der jetzigen Südlink-Planung zu verhindern. Wir rufen alle auf, die bestehenden Beteiligungsmöglichkeiten zu nutzen und Einwendungen gegen diese Planung zu erheben. Dies ist noch bis 6. Juni (Bundesnetzagentur, Referat 804, Postfach 8001, 53105 Bonn) möglich. Die Planungsunterlagen sind auch online abrufbar (www.netzausbau.de/beteiligung3-c).