B-3 Damit unsere Gesellschaft zusammenhält: Weiterbildung für alle in der digitalen Transformation

Status:
Annahme

Die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, von Arbeit und Leben jeder Einzelnen, ist in voller Fahrt. Aus der Forschung wissen wir mittlerweile: Ein großer Teil der Bevölkerung nutzt digitale Anwendungen und Geräte sehr souverän – aber nur die wenigsten verstehen die Funktionsweise der Technologie im Hintergrund. Cloud-Computing, KI-Schnittstellen – den allermeisten Menschen fehlt aber ein tieferes, vor allem auch kritisches Verständnis der mächtigen Werkzeuge hinter den Apps und Tools. Zudem variiert dieses Verständnis erheblich entlang der Unterschiede bei Alter, Beruf und Bildungsweg.[1]

Wir sind davon überzeugt: Die digitale Transformation kann nur gelingen, wenn alle daran teilhaben können. Das gilt vor allem für die Arbeitswelt: Arbeitnehmer:innen, die Technologie nicht nur kennen, sondern auch verstehen, können sie weiterentwickeln, um ihre eigenen Arbeitsplätze und die aller anderen zu sichern. Mehr noch aber gilt dies für die Gesellschaft insgesamt: Nur aufgeklärte Bürger:innen können in einer sich technologisch rasant verändernden Zeit zum Weiterentwicklung unserer demokratischen und sozialen Gesellschaft wirksam beitragen.

Hierfür wollen wir in Niedersachsen einen Beitrag leisten – mit landespolitischen Impulsen für die digitale Grund- und Weiterbildung für eine gelingende digitale Transformation. Hierfür setzen wir auf bereits Erreichtes auf – als niedersächsische SPD wollen wir uns stark machen für:

  • Wir wollen ein alle Bevölkerungsgruppen in ganz Niedersachsen erreichendes Programm zur digitalen Grundbildung etablieren. Hierbei wollen wir die Erkenntnisse aus dem bereits von den Einrichtungen der niedersächsischen Erwachsenenbildung gestarteten Programm „DigitalCampus“ auswerten und ab 2023 ein Regelprogramm des Landes zur digitalen Grundbildung einführen.
  • Wir wollen insbesondere zur Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze ein landesweites Netzwerk zur Weiterbildung für die digitale Transformation in der Arbeitswelt schaffen. Hierbei beziehen wir die Erkenntnisse aus dem Strategiedialog Automobilwirtschaft und der entstehenden Transformationsagentur Niedersachsen ein. In dem Netzwerk wollen wir alle relevanten Partner:innen aus den Sozialpartnerorganisationen, der Wissenschaft sowie der Erwachsenen- und Weiterbildung einbeziehen.

Beim Fokus auf die digitale Transformation vergessen wir nicht den noch erheblichen Nachholbedarf bei der klassischen Grundbildung. Bundesweit muss weiterhin von rd. 6,2 Millionen erwachsenen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren ausgegangen werden, die nicht ausreichend lesen und schreiben können.[2] Für Niedersachsen bedeutet dies rund 600.000 Menschen, die aufgrund dessen mit Nachteilen im Alltag, vor allem in der Arbeitswelt konfrontiert sind. Aus dem neugegründeten Landesbündnis Grundbildung heraus wollen wir daher ein flächendeckendes Bildungsprogramm forcieren, das dabei hilft, diese Menschen mit Grundbildungsangeboten zu erreichen.

Für die Umsetzung dieser Maßnahmen reicht allein der gute Wille nicht – deshalb werden wir uns haushaltspolitisch für die notwendige Finanzierung stark machen.

 

[1] https://initiatived21.de/D21SkillsGap/

[2] https://leo.blogs.uni-hamburg.de/?p=835

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme
Version der Antragskommission:

Adressat:

Landtagsfraktion

Beschluss: Damit unsere Gesellschaft zusammenhält: Weiterbildung für alle in der digitalen Transformation
Text des Beschlusses:

Die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, von Arbeit und Leben jeder Einzelnen, ist in voller Fahrt. Aus der Forschung wissen wir mittlerweile: Ein großer Teil der Bevölkerung nutzt digitale Anwendungen und Geräte sehr souverän – aber nur die wenigsten verstehen die Funktionsweise der Technologie im Hintergrund. Cloud-Computing, KI-Schnittstellen – den allermeisten Menschen fehlt aber ein tieferes, vor allem auch kritisches Verständnis der mächtigen Werkzeuge hinter den Apps und Tools. Zudem variiert dieses Verständnis erheblich entlang der Unterschiede bei Alter, Beruf und Bildungsweg.[1]

Wir sind davon überzeugt: Die digitale Transformation kann nur gelingen, wenn alle daran teilhaben können. Das gilt vor allem für die Arbeitswelt: Arbeitnehmer:innen, die Technologie nicht nur kennen, sondern auch verstehen, können sie weiterentwickeln, um ihre eigenen Arbeitsplätze und die aller anderen zu sichern. Mehr noch aber gilt dies für die Gesellschaft insgesamt: Nur aufgeklärte Bürger:innen können in einer sich technologisch rasant verändernden Zeit zum Weiterentwicklung unserer demokratischen und sozialen Gesellschaft wirksam beitragen.

Hierfür wollen wir in Niedersachsen einen Beitrag leisten – mit landespolitischen Impulsen für die digitale Grund- und Weiterbildung für eine gelingende digitale Transformation. Hierfür setzen wir auf bereits Erreichtes auf – als niedersächsische SPD wollen wir uns stark machen für:

  • Wir wollen ein alle Bevölkerungsgruppen in ganz Niedersachsen erreichendes Programm zur digitalen Grundbildung etablieren. Hierbei wollen wir die Erkenntnisse aus dem bereits von den Einrichtungen der niedersächsischen Erwachsenenbildung gestarteten Programm „DigitalCampus“ auswerten und ab 2023 ein Regelprogramm des Landes zur digitalen Grundbildung einführen.
  • Wir wollen insbesondere zur Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze ein landesweites Netzwerk zur Weiterbildung für die digitale Transformation in der Arbeitswelt schaffen. Hierbei beziehen wir die Erkenntnisse aus dem Strategiedialog Automobilwirtschaft und der entstehenden Transformationsagentur Niedersachsen ein. In dem Netzwerk wollen wir alle relevanten Partner:innen aus den Sozialpartnerorganisationen, der Wissenschaft sowie der Erwachsenen- und Weiterbildung einbeziehen.

Beim Fokus auf die digitale Transformation vergessen wir nicht den noch erheblichen Nachholbedarf bei der klassischen Grundbildung. Bundesweit muss weiterhin von rd. 6,2 Millionen erwachsenen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren ausgegangen werden, die nicht ausreichend lesen und schreiben können.[2] Für Niedersachsen bedeutet dies rund 600.000 Menschen, die aufgrund dessen mit Nachteilen im Alltag, vor allem in der Arbeitswelt konfrontiert sind. Aus dem neugegründeten Landesbündnis Grundbildung heraus wollen wir daher ein flächendeckendes Bildungsprogramm forcieren, das dabei hilft, diese Menschen mit Grundbildungsangeboten zu erreichen.

Für die Umsetzung dieser Maßnahmen reicht allein der gute Wille nicht – deshalb werden wir uns haushaltspolitisch für die notwendige Finanzierung stark machen.

[1] https://initiatived21.de/D21SkillsGap/

[2] https://leo.blogs.uni-hamburg.de/?p=835

Beschluss-PDF:
Überweisungs-PDF: